Aufklärung über Versorgungsmöglichkeiten und Strukturen in der Palliativversorgung verbessern

Experten diskutierten in Berlin über die Möglichkeiten, durch eine engere Verzahnung von Pflegeberatung und Palliativversorgung die Qualität und die Angebote in diesem Bereich zu verbessern / bundesweit einheitliche Qualität muss gewährleistet sein

Berlin, 16. Oktober 2013. 40 Experten haben heute in Berlin auf Einladung der Deutschen PalliativStiftung und COMPASS Pflegeberatung über die „Zusammenarbeit von Pflegeberatung und Palliativversorgern – sinnvolle Möglichkeiten, Wünsche und Forderungen“ diskutiert und eine engere und frühzeitige Zusammenarbeit zwischen Pflegeberatung und Palliativversorgung beschlossen. „Wir brauchen eine Beratung für alle Fragen der Versorgung – frühzeitig, kompetent und praxisrelevant“, betonte Thomas Sitte, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Palliativ Stiftung. „Es ist noch vieles zu verbessern. Sowohl bei der Aufklärung über Versorgungsmöglichkeiten als auch in der Schaffung von Strukturen, erklärte Josef Hecken, Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) in seinem einleitenden Vortrag zu Beginn der Veranstaltung. „Aufklärung von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen – das ist uns in der Pflegeberatung ein wichtiges Anliegen. Nur wenn die Familien gut informiert sind, können sie Entscheidungen treffen“, zeigte sich Nicole Reinhardt von COMPASS überzeugt. „Deshalb arbeiten wir eng mit allen Akteuren zusammen und haben ein dichtes Netzwerk geknüpft. Die Palliativversorgung ist dabei eine besondere Herausforderung.“ In einigen Regionen müssten die Netzwerke aber auch das Angebot der SAPV weiter ausgebaut werden, waren sich die Experten einig.

Die Experten aus Pflegeberatung der gesetzlichen und der privaten Pflegeversicherungen, der Palliativversorgung, aus Verbänden sowie anderen Versorgungsbereichen arbeiteten die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen an eine für die Betroffenen nahtlose und enge Zusammenarbeit zwischen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung und der Pflegeberatung sowie den ambulanten Versorgern heraus. Die engere Zusammenarbeit zwischen Pflegeberatung und Palliativversorgern sowie den übrigen Akteuren in der Versorgung sei ein wichtiger Schritt zu mehr Versorgungsqualität, zeigten sich die Experten in der Diskussionsrunde überzeugt. „Eine bundesweit einheitliche Qualität in der Versorgung muss gewährleistet sein“, forderte auch Hecken. „Teilweise sind Begrifflichkeiten und Regelungen in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Hier müssen wir ran, damit wir bundesweit eine einheitliche Versorgung und gute Qualität erreichen“, so Sitte. „Die Vereinheitlichung von Regelungen und Begrifflichkeiten im Interesse der Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen ist ein Thema, mit dem wir im Nachgang zu unserer Veranstaltung an die pflegepolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen und an die Fachpolitiker in den Ländern herantreten werden“, kündigte Sitte an.

COMPASS Pflegeberatung ist eine Tochter des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) und berät Pflegebedürftige und (pflegende) Angehörige telefonisch und im persönlichen Gespräch zu Hause. Hintergrund des Beratungsangebots ist ein gesetzlicher Anspruch (§§ 7a und 7b Sozialgesetzbuch XI) aller Versicherten auf kostenfreie und neutrale Pflegeberatung. COMPASS agiert mit rund 200 Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern bundesweit. Die aufsuchende Beratung ist privat Versicherten vorbehalten. Gesetzlich Versicherte können sich an Pflegestützpunkte oder direkt an ihre Pflegekasse wenden.