Über 20.000 Anleger könnten ihr eingezahltes Geld verlieren
Eine erschütternde Nachricht hat Anfang Juli über 20.000 Anleger der Firma KTG Agrar SE erreicht. Das einst in Europa zu den führenden Agrarbetrieben zählende Unternehmen musste Insolvenz anmelden. Der Antrag wurde am 5. Juli 2016 vor dem Amtsgericht in Hamburg gestellt, wo das Unternehmen auch seinen Hauptsitz hat. Wie von KTG Agrar SE zu hören war, möchte das Unternehmen die Insolvenz in Eigenverwaltung regeln. Dies wird gemacht, um bei einer angestrebten finanziellen Sanierung an einem Mitbestimmungsrecht festzuhalten. Erfahrene Juristen raten indes Anlegern, sich von einem Fachanwalt unterstützen zu lassen, um einem eventuellen Totalverlust wirkungsvoll entgegenzutreten.
Insolvenz soll absehbar gewesen sein
Aus Fachkreisen ist zudem zu hören, dass die Insolvenz absehbar gewesen sein soll, und dass geprüft werden müsse, ob die Insolvenz verschleppt worden sei. In diesem Fall könnten Anlagegläubigern zusätzliche Schadensersatzansprüche zustehen. Betroffene könnten Schadensersatzansprüche erwirken und gegebenenfalls ihr einbezahltes Kapital zuzüglich Zinsen zurückbekommen. Die mehr als 20.000 geschädigten Anleger haben gegenüber der KTG Agrar SE ein Masseanspruch. Dies bedeutet, dass ihnen ein Teil des Unternehmenswerts abzüglich der Verfahrenskosten zusteht. Um an diesen zu gelangen, müssen die Betroffenen sämtliche Forderungen gegenüber dem Unternehmen anmelden. Rechtsexperten raten in jedem Fall, sich anwaltliche Hilfe zu suchen, um eventuelle Formfehler zu vermeiden und so einen höchstmöglichen Erfolg auf Ersatz zu erzielen.
KTG Agrar SE hat in der Vergangenheit mit dem Slogan „Wir ackern fürs Leben“ geworben. Das Unternehmen beschäftigt rund 800 Mitarbeiter. Auf einer Fläche von 46.000 Hektar werden vor allem Marktfrüchte, Getreide sowie andere Lebensmittel wie die Zutaten für Müsli oder Fertiggerichte angebaut. Diese Fertiggerichte sind vielen Kunden unter den Namen bio-zentrale, Frenzel oder biofarmers bekannt. Großen Wert legt KTG Agrar SE auf einen nachhaltigen landwirtschaftlichen Anbau. Ein weiteres Standbein ist die Produktion von Biogas. Die KTG Gruppe ist eine Holding, zu der 30 Einzelunternehmen, die allesamt in der Agrarbranche tätig sind, zählen.
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