Diamantwerkzeuge in der Unterwelt

Für unterirdische Baustelle werden immer öfter Diamantwerkzeuge eingesetzt. Ob etwa für den U-Bahn-Bau, für  Rohrleitungssysteme oder beim Vordringen in historische Gewölbe verwenden Bauunternehmen diese Werkzeuge aus Effizienz- und Qualitätsgründen für viele Applikationen.

In den meisten Großstädten der Welt sind U-Bahnen grundlegende Bestandsteile des Verkehrskonzepts. In Afrika jedoch, sind U-Bahnen noch nicht verbreitet. Nach Ägyptens Hauptstadt Kairo wurde in Algeriens Metropole Algier der zweite U-Bahn-Bau abgeschlossen. Dabei wurden Diamantwerkzeuge aus Deutschland eingesetzt: Wandöffnungen durch bis zu 1,30 Meter starke Betonwände ermöglichten Durchgänge für Fluchtwege und Versorgungsleitungen. Was im Hochbau üblich ist, hilft jetzt auch im Tiefbau: in der ersten Phase einer Baustelle kommt der Rohbau mit geschlossenen Flächen, dann werden alle Öffnungen durch leisstungsstarke Diamanttrennscheiben und Diamantbohrkronen ermöglicht. Präzise und erschütterungsfrei schaffen Bauunternehmen so Platz, arbeiten effizient und liefern ein Ergebnis, das mit konventioneller Bauweise unerreichbar wäre.

Weitere Beispiele im Tiefbau illustrieren, wie essenziel die Anwendung  von Diamantwerkzeugen ist, so „Der Betonbohrer“. In Wuppertal hatten Experten in einem früheren Bunker einen konsequenten Bernsteinschatz vermutet. Zwölfeinhalb Meter unter der Erde wurde die Bunkermauer gebohrt. Diamantbohrkronen von 100 Millimeter drangen in Bohrtiefen von bis zu 1,90 Meter vor. Eine perforierte Diamantkernbohrung öffnete den Bunker am Ende so weit, dass Bauarbeiter ins Innere penetrieren konnten. Leider wurde dort keinen Schatz gefunden – doch dank des Einsatzes der Diamantwerkzeuge wurde das Gerücht beseitigt.

Weiterhin beim  Bau einer Tiefgarage in der Münchner Altstadt wurden Diamantwerkzeuge angewandt. Bauarbeiter kamen dort auf Reste der Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert. Mit dem Einsatz von Diamantseilsägen wurde ein 20 Meter langes Wandsegment mit einem Gewicht von 30 Tonnen herausgetrennt, konserviert und dann wieder an den Fundort eingesetzt. Hinter Glas können nun Besucher diesen Teil der Stadtmauer betrachten und sich ins Mittelalter versetzen – auch dank Diamantwerkzeugen.

Diamantbohrkronen, Diamanttrennscheiben und Diamantseile sind im Tiefbau unersetzlich. Architekten und Bauunternehmen planen sogar die Vorteile dieser Werkzeuge bei der Konzeption mit ein. Die vielfältigen Optionen, mit Diamantwerkzeugen härteste Materialien genau und effizient durchzudringen, gehört mittlerweile bei Tiefbauprojekten selbstverständlich dazu. Professionelle Werkzeughersteller mit einem großen Lager von Diamantsegmenten, Metallträgern und einer guten Metallwerkstatt fertigen und liefern maßgeschneiderte Diamantwerkzeuge meist innerhalb eines Tages. Auch wenn ein Diamantwerkzeug vor Ort beschädigt wird, repariert es der Hersteller oder liefert ein neues. Direkt auf die Baustelle, damit das Bauunternehmen im Zeit- und Kostenplan bleiben kann.

Harald Klein