Die Gebäudeversicherung gewinnt als Absicherung des eigenen Hauses, Nebengebäude sowie Garagen immer mehr an Bedeutung. Gerade Naturkatastrophen wie Kyrill haben gezeigt, wie wichtig es ist sich gegen die meteorologischen Gegebenheiten zu versichern, um am Ende eines solchen Ereignisses nicht ohne Dach über dem Kopf zu sein. Denn mit dem Abschluss einer Gebäudeversicherung schützt man sich nicht nur gegen Sturmschäden, sondern kommt in den Genuss eines Rundumschutzes in dreierlei Hinsicht: Leitungswasser, Feuer und Sturm.
Damit kann der Versicherungsnehmer gewiss sein, dass sein Eigenheim im schlimmsten Fall abgesichert ist. Geht es aber um die Versicherbarkeit einer solchen Immobilie zeigt der kürzlich ausgeführte Test von Finanztest, dass es beträchtliche Unterschiede hinsichtlich des Preises bei den Anbietern gibt. Ausschließlich die AXA hat mit günstigen Beiträgen in Augenschein treten können.
Dreifach-Kombi als Grundlage der Erhebung
Finanztest hat nur diejenigen Anbieter unter die Lupe genommen, die in ihrem Leistungsspektrum das ganze Paket an möglichen Schäden offeriert:
• Leitungswasser
• Feuer
• Sturm
Dabei wurden nicht nur die Beitragsentwicklungen der einzelnen Anbieter untersucht, sondern auch zusätzliche Leistungen wie Aufräumkosten und Dekontaminationskosten.
Testergebnisse 2013 / 2014 – Gebäudeversicherung
Bei dem Test wurden Versicherungen für alle Hausbesitzer als auch für Angestellte des öffentlichen Dienstes differenziert. Betrachtet man die Beitragsentwicklung der einzelnen Versicherer noch genauer, haben gleich fünf mit herausragenden Ergebnissen als Testsieger parieren können:
• AXA alternativ
• Grundeigentümer Schutz 45
• Hägerv Basis
• Helvetiav Basis Fest
• Medien Komfort
Kosten der Wohngebäudeversicherung
Hinsichtlich der Kosten sei zu erwähnen, dass sich die Beiträge stark danach richten, wo die Immobilie positioniert ist. Damit gibt es Ortschaften, die mit einem wesentlich höheren Risiko behaftet sind als andere Stadtgebiete, hinsichtlich ihrer aufkommenden Schäden. Da ist es klar, dass die Versicherungen dieses Risiko auch in der Festlegung ihrer Beitragssätze mitberücksichtigen. Bezogen auf den Testsieger AXA, lässt sich sagen, dass sie die Ortsangabe bei ihren Preisen nicht mit einrechnet und dadurch eine wesentlich bessere Reputation aufweist als andere Versicherer.
Neben der Ortsangabe sind noch andere Größen dafür verantwortlich, dass der Preis von Anbieter zu Anbieter sehr variiert. So wird der Preis von Einzelheiten beeinflusst wie etwa die gewünschte Versicherungssumme, Selbstbeteiligungen sowie den gewünschten Leistungen. Demzufolge fallen Elementarschäden nicht mehr unter den Grundschutz und müssen zusätzlich versichert werden. Gerade wegen der Naturkatastrophen, die wir durch Kyrill und Co. erlebt haben, müssen wir durch höhere Beiträge tiefer in die Tasche greifen, um diese Bereiche zu versichern.
Beabsichtigt man diese Schadensklasse in die Versicherungspolice aufzunehmen, so muss mit höheren Versicherungsbeiträgen gerechnet werden. Jedoch haben vergangene Ereignisse gezeigt, dass ein solcher Schutz sehr empfehlenswert ist. Mit einer derartigen Absicherung hat man zwar höhere Versicherungsbeiträge zu erwarten, jedoch fallen diese geringer aus, als die Kosten, die im Schadensfall ohne Versicherung zu bewältigen wären.
Versicherungen für öffentlichen Dienst
Angestellte, die ihrer beruflichen Tätigkeit im öffentlichen Dienst nachgehen, profitieren von einer günstigeren Versicherung ihrer eigenen vier Wände als andere Berufsgruppen. Gemessen am Preis konnten folgende Versicherer gute Ergebnisse nachweisen:
• DBV alternativ
• Grundeigentümer Schutz 45
• Helvetia Basis Fest (ÖD)
• Huk24 Basis (ÖD)
• Huk-Coburg Basis
Da die Gebäudeversicherung von vielen Faktoren gleichzeitig beeinflusst wird, lässt sich unter all den Testsiegern kein idealer Tarif bestimmen. Darüber hinaus wurden die Testsieger anhand von Modellannahmen und Modellkunden bestimmt, weshalb die Eigenschaften und Daten nur in den seltensten Fällen, Übereinstimmung mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen finden.
Handlung gefragt im Schadensfall
Ist ein Schadensfall eingetreten, so ist Aktion gefragt. Haben sich infolge eines Unwetters Schäden am Haus ereignet, die in irgendeiner Weise gedeckt oder durch entsprechende Maßnahmen schadensbegrenzend behandelt werden können, so sieht sich der Hausbesitzer in der Pflicht, sich dieser anzunehmen und für eine ausreichende Absicherung zu sorgen.
Achtung: Ein hohes Risiko für Sturmschäden haben insbesondere die Baustellen. Dabei handelt es sich nicht allein um die Baustelle, sondern auch um das Eigentum Dritter, das sich in unmittelbarer Nähe befindet. Aus diesem Grund sollte beim Abschluss einer Gebäudeversicherung für einen Neubau darauf geachtet werden, dass eine Neubauversicherung im Versicherungsschutz enthalten ist oder andernfalls einzeln abgeschlossen wird.
Zusatzleistungen der Gebäudeversicherung
Neben der Wohngebäudeversicherung selbst hat die Stiftung Warentest auch Leistungen wie etwa Aufräumkosten, Dekontaminationskosten- und Verwaltungskosten unter die Lupe genommen. Nicht alle Anbieter bieten diese zusätzliche Versicherung an. Jedoch bestätigen Ausnahmen die Regel:
• Allianz Optimal (F)
• Alte Leipziger XXL-Schutz
• Arag Comfort
• Asstel Komfort (VS)
• Axa BOXplus Extra (F)
Schwer einschätzbare Schäden
Die finanziellen Einbußen, die mit Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel einhergehen, lassen sich nur mühsam beurteilen. Aus diesem Grund ist es von zentraler Bedeutung, die Versicherungssumme angemessen hoch zu setzen, um einem Schaden und dem damit verbundenen finanziellen Desaster zu entgehen. Neben der Gebäudeversicherung sollte aber auch der Abschluss einer Hausratversicherung in Erwägung gezogen werden. Bei ihr sollten Hausbesitzer eine Versicherungssumme von 700,00 € je Quadratmeter festlegen.
Möglichkeiten des Geldsparens
Richtet man seinen Blickwinkel nur auf den Faktor Standort, so hat die Huk24 unter allen Teilnehmern am besten abschneiden können. Denn ihr jährlicher Beitrag liegt bei 175,00 € pro Jahr und beinhaltet neben der Gebäudeversicherung auch Aufräumkosten.
Im Vergleich erheben die teuersten Versicherer einen Jahresbeitrag von 553,00 €, die einen Unterschied von 378,00 € zum preisgünstigsten Anbieter ausmachen. Somit lässt sich gerade beim Gebäudeschutz sehr viel Geld einsparen, wenn man die Tarife auch zu vergleichen weiß.
Fazit
Um sich rundum versorgt zu wissen und sich keine Sorgen über seinen Versicherungsschutz zu machen, sollten Hausbesitzer neben den Elementarschäden auch ihren gesamten Hausbestand versichern. Diese kann man bereits zu einem erschwinglichen Preis von 25,00 € abschließen. Dabei macht dieser minimale Beitrag einen Bruchteil der Summe aus, die anfallen würde, wenn sich ein Schaden am Haus ereignet. Generell können die Berufstätigen im öffentlichen Dienst eine Gebäudeversicherung preiswerter abschließen als andere Arbeitnehmer.
Der Gebäudeversicherung Test hat gleich mehrere Anbieter zu Testsiegern gekürt. Jedoch sollte hier individuell entschieden werden, welche Versicherung zu den eigenen Wünschen passt. Denn Faktoren wie die Komplexität von Immobilien, deren Beschaffenheit, Bauweise und Standort haben zur Folge, dass man nie von der geeignetsten Gebäudeversicherung sprechen kann.
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