Bewerbungsvideo – How-to in 10 Schritten

Eine Bewerbung muss überzeugen. Aktuell ist das kein Kinderspiel. E-Mail-Dienste arbeiten auf Hochtouren, um die Massen an Online-Bewerbungen durch ächzende Datenkabel zu würgen und Stapel von Bewerbungsmappen lassen die Schreibtische verzweifelter Personalentscheider unter sich verschwinden. Sich selbst ein Denkmal in Form einer Bewerbung in diesem Chaos zu setzen, das scheint schier unmöglich. Frische Ideen bringen den Bewerber von heute in die heiligen Büroräume des Wunschunternehmens. Eine von Ihnen ist das Bewerbungsvideo.

Die Schritte

Bevor das eigene Wohnzimmer in den Drehort des nächsten Blockbuster-Sommerhits verwandelt wird, folgen 10 Schritte, die jeden Bewerber ohne Schnickschnack zum Erfolg führen:

1. Die Location

Der Drehort ist ein Faktor, der nicht willkürlich getroffen werden sollte. Logischerweise trumpft hier „schlicht“ besser auf als „schmuddeliger WG-Raum“. Empfehlenswert sind daher Evergreens wie die „weiße Wand“ oder das „aufgeräumte Bücherregal“. Diese zeugen von einem gepflegten Sinn für Ordnung und einer strukturierten Arbeitsweise.

2. Das Outfit

Das Bewerbungsvideo ist unter anderem ein Vorgeschmack auf das (hoffentlich!) folgende Vorstellungsgespräch. Das Outfit ist daher gewohnt branchenabhängig. Ein Handwerker stellt sich natürlich nicht im Blaumann vor – ein schickes Hemd genügt in diesem Fall. Ein Banker greift auf den konservativen Anzug zurück. Der Arbeitsplatz gibt hier den Ton an.

3. Die Laufzeit

Die Laufzeit sollte höchstens 2 Minuten betragen. Das Bewerbungsvideo soll einen Überraschungseffekt erzielen und daher die Beweggründe des Bewerbers kurz und bündig widerspiegeln.

4. Der Inhalt

Das Gesagte sollte sich auf das Nötigste beschränken. Für überflüssigen Content ist keine Zeit. Voraussicht ist gefragt. Inmitten des Videos sollte keine Hektik ausbrechen. Daher sollte sich ein Bewerber vorher ein Script zurechtlegen, welches den Ablauf des Bewerbungsvideos regelt.

5. Die Körpersprache

Auch die Haltung sagt so einiges aus. Daraus ergibt sich ein wichtiger Punkt: Das Bewerbungsvideo moderiert ein Bewerber im Stehen. Das zeugt von Tatendrang. Wichtig: Aufgeregtes rumwippen ist ein No-Go – der Bewerber ist nicht auf dem Sprung. Die Hände sollten möglichst vor dem Bauch platziert und nach kleinen Gesten in eine rautenförmige Position gebracht werden. Das strafft die Haltung und wirkt natürlich.

6. Die Augen und die Sprache

Während des Bewerbungsvideos sollte der Personalentscheider angesehen werden (nicht angestarrt!). Dies bezieht ihn als Gegenüber ein. Eine deutliche Aussprache ist Pflicht. Das Gesagte ist schließlich Dreh- und Angelpunkt des Bewerbungsvideos.

7. Die Qualität

Bewerbungsvideos sollten qualitativ hochwertig sein. Kein Personalentscheider wird durch ein rauschendes Störbild inklusive Sprachfetzen überzeugt. Daher sind Aufnahmen mit dem Smartphone und Wegwerfkameras Tabus.

8. Die Kosten

Da die Qualität des Bewerbungsvideos stimmen muss, kann die Anschaffung einer anständigen Videokamera mehrere Hundert Euro kosten. Mittlerweile haben sich allerdings Unternehmen und Fotografen bereits auf den professionellen Dreh von Bewerbungsvideos spezialisiert. Bei diesen Anbietern kann ein Bewerber von einem Preis von um die 300 Euro ausgehen.

9. Das Video-Format

Das Video-Format sollte mit Bedacht auf den E-Mail-Dienst ausgewählt werden. Nicht jedes Format ist geeignet, da viele Dienste eine maximale Größe beim Versand angeben. Außerdem sollte das Format nicht zu exotisch sein, damit der Personalentscheider es problemlos öffnen kann.

10. Die Bewerbungsunterlagen

Das Bewerbungsvideo ist lediglich ein Zusatz zu den schon bestehenden Bewerbungsunterlagen und ersetzt keine komplette Bewerbung. Daher sollte das Hauptaugenmerk auf den Dokumenten liegen.

Fazit

Das Bewerbungsvideo ist ein Teaser zum Vorstellungsgespräch, der überraschen soll und als cleverer Zusatz zu den eigentlichen Bewerbungsunterlagen fungiert.