Anleger pumpen Geld verstärkt in Energiewende

Niedrigzinsphase lockt Anleger zu alternativen Investitionsmöglichkeiten: Private Investoren haben 15 Millionen Euro innerhalb von zwei Monaten bei juwi Invest angelegt. Das Geld fließe in neue Windparkprojekte, teilte das Erneubare-Energien-Unternehmen in einer Presseerklärung mit. „Das Interesse an ökologischen Kapitalanlagen mit sauberer Rendite steigt nach unserer Erfahrung weiter an“, sagte Sven Moormann, Vertriebs- und Kommunikationschef der juwi Invest. „Unsere Anleger suchen nach sinnvollen Kapitalanlagen mit hoher Transparenz. Wir haben nun ein festverzinsliches Anlageprodukt konzipiert, das auch eher kurzfristig orientierte Kapitalanleger anspricht“, heißt es in der Pressemitteilung. Damit bietet die juwi-Gruppe, wie andere Unternehmen aus der Sparte auch, eine Investitionsmöglichkeit, die weniger von den aktuell extrem niedrigen Zinsen abhängig ist.

Denn die Anleger werden für ihre Investitionen auch kräftig entlohnt. Im ersten Beteiligungsjahr erhalten Anleger 4,5 Prozent, im zweiten 5,5 Prozent und ab dem dritten Jahr 6,5 Prozent Zinsen jährlich. Ein Zinssatz der derzeit in ganz Europa utopisch erscheint. Selbst wenn die Europäische Zentralbank (EZB) den Zins wie von Experten erwartet nach oben schraubt, dauert es wohl noch einige Zeit, bis der Zins auf 4,5 Prozent klettert. Deshalb gibt es kaum eine Sparte, in welcher so hohe Renditen gezahlt werden als derzeit im Bereich der erneuerbaren Energien.

Die Zinszahlung bei juwi erfolge indes am Ende des jeweiligen Kalenderjahres. Die 15 Millionen Euro sind Teil eines Investitionspaketes. Damit konnte die juwi Invest GmbH für das Kapitalmarktprodukt „juwi Bauzins Deutschland 1“ bereits die Hälfte der bis Jahresende anvisierten Gesamtsumme von 30 Millionen Euro vermitteln, teilte das Unternehmen mit. „Das Kapitalmarktprodukt ist von den Anlegern sehr gut angenommen worden“, sagte juwi-Finanzvorstand Martin Winter. „Wir sind mit dem bislang gezeichneten Volumen mehr als zufrieden“.

Vor allem seien es Anleger, die kurzfristig investieren wollen, erklärte Moormann. Schließlich schreitet die Energiewende weiter voran. Beispielsweise in Windenergie zu investieren, gilt als sehr profitabel. Denn Kreditinstitute vergeben gerne Kredite für Projekte der erneuerbaren Energien. Das treibt den Handlungsspielraum der Betreiber und Unternehmen in dem Bereich massiv an. „Den damit verbundenen finanziellen Vorteil können wir den Anlegern in Form von Zinsen weitergeben“, erklärte Winter. Wichtig sei der juwi-Gruppe, dass die Investition der Privatanleger mit minimalem Risiko verwendet werde, heißt in der Mitteilung. So würden die Gelder ausschließlich in der Realisierungsphase von Windenergie im Binnenland in Deutschland eingesetzt. Dadurch würden weder Projektentwicklungsaktivitäten noch Anlagen im Meer (Offshore-Anlagen) oder im Ausland finanziert, so juwi.

Allerdings gebe es bei der festverzinslichen Kapitalanlage das Risiko des Totalverlustes. Das bedeutet im Klartext: Wenn das Windparkprojekt nichts abwirft oder gar eingestellt wird, dann kann es zum Totalverlust der Anlage kommen. Jedoch versuche das Unternehmen durch eine enge Zusammenarbeit der GmbH und der AG eventuelle Fehlbeträge auszugleichen, so juwi. Gleichzeitig bleibe der Anleger flexibel. Schließlich könne der Investor die Anlage jährlich kündigen. Noch 2013 will juwi indes weitere 120 Windräder in Deutschland zum Laufen bringen. Der Nettoerlös aus der angebotenen Kapitalanlage werde ausschließlich zur Bauzwischenfinanzierung von Windenergieprojekten in Deutschland eingesetzt, versicherte juwi.

So kommt das Anlegergeld erst zum Einsatz, sobald ein Projekt fertig ist zur Realisierung. Das minimiere das Ausfallrisiko, heißt es bei juwi. Zusätzlich werde das Geld nur verwendet, wenn ein externer Wirtschaftsprüfer sein „Ok“ gebe. Daneben beschleunige das die Energiewende. Denn durch die Investitionen könnten jede Menge Windräder in Betrieb genommen werden.

Was also bleibt ist: Viele Anleger wandern von konventionellen Investitionen ab. Immer mehr pumpen ihr Geld in Unternehmen der erneubaren Energien. Denn die Unternehmen versprechen hohe Zinszahlungen. Gleichzeitig erscheinen die Investitionsmodelle nicht nur hinsichtlich der Rendite attraktiv, sondern auch wegen des geringen Risikos. Da die Energiewende in Deutschland von einem breiten Konsens aller Parteien im Bundestag getragen wird, ist auch ein politischer Rückzieher unwahrscheinlich. Die Alternative, in erneuerbare Energien zu investieren, überzeugt offenbar immer mehr Anleger. Vor allem solange ganz Europa in einer Niedrigzinsphase feststeckt.

Kontakt:

GreenFinance24
Alex Senger
Stetter Str. 17
55234 Ober-Flörsheim

E-Mail: info@greenfinance24.de
Website: http://www.greenfinance24.de/