Zum Internationalen Inkontinenz-Tag am 30. Juni 2016: Harn-Inkontinenz betrifft viele

Diskrete Beratung in der Apotheke erleichtert den Umgang mit dem Tabuthema

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Inkontinenz: Diskrete Beratung in der Apotheke erleichtert den Umgang mit dem Tabuthema (Bildquelle: pixabay)

Mainz – Inkontinenz ist für Betroffene ein Thema, das leider noch zu oft mit einem Tabu belegt ist und über das deswegen nicht gerne gesprochen wird. Dabei sollte man die Scheu überwinden, denn unter Inkontinenz leiden mehr Menschen, als man denkt. Zwar sind vor allem ältere Menschen ab 80 Jahren am stärksten betroffen (30 Prozent), doch auch jüngere Frauen nach Geburten oder später in den Wechseljahren können unter Inkontinenz leiden. Schätzungen gehen davon aus, dass allein in Deutschland rund sechs bis acht Millionen Menschen an einer Form der Harninkontinenz leiden.

Inkontinenz wird grundsätzlich unterschieden in Harn- oder die seltenere Stuhlinkontinenz. Die Harninkontinenz kann sich als Belastungs- oder als Dranginkontinenz äußern. Die Belastungsinkontinenz geht meistens mit einem schwachen Beckenboden einher, erklärt Andreas Hott, Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz – LAV: „Betroffene verlieren dann beim Niesen, Lachen, Hüpfen oder schweren Heben ungewollt Urin. Bei der Dranginkontinenz liegt eine Blasenspeicherungsstörung vor. Bereits geringe Mengen an Urin in der Blase lösen einen Harndrang aus, was dazu führt, dass sich der Blasenmuskel unwillkürlich zusammenzieht und es zu ungewolltem Wasserlassen kommt.“ Daneben können Erkrankungen wie beispielsweise Prostataerkrankungen bei Männern auch Inkontinenzen nach sich ziehen. Hott weiter: „Es ist immer wichtig, dass jemand mit einer Inkontinenz sich sachkundig beraten lässt.

Mit den entsprechenden Hilfsmitteln wie Einlagen oder speziellen Höschen können Betroffene ein fast normales Leben führen. Bei schwereren Formen kann auch ein Arzt diese Produkte verordnen. Wir sind auch dankbar, dass gerade politische Anstrengungen unternommen werden, die Qualitätsanforderungen für die Hilfsmittel, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden, anzupassen, so dass von Inkontinenz Betroffene gute und effiziente Produkte erhalten.“

Inkontinenzprodukte müssen eine gute Auslaufsicherheit haben. Die aufgefangene Flüssigkeit muss vom Produkt geruchsneutral gehalten werden und die Oberfläche muss dabei trocken bleiben. Sonst kann es bei Betroffenen schnell zu unangenehmen wunden Stellen oder Pilzinfektionen kommen. Gerade Inkontinenzslips müssen eine gute Passform haben. Die Bündchen dürfen nicht einschneiden, aber auch nicht zu locker sitzen. „Um hier das passende Produkt zu finden, gibt es diskrete Beratung in den Apotheken“, zeigt Hott auf. „Anhand der Trinkmenge, den Trinkgewohnheiten und der Ausprägung der Inkontinenz können wir zusammen mit dem Kunden nach dem optimalen Produkt suchen. Die meisten Apotheken haben auch Beratungsräume oder -ecken, wo in einem geschützten Rahmen auch Produkte gezeigt und erläutert werden können.“

Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz e. V. – LAV vertritt die Interessen der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker in Rheinland-Pfalz. Er ist Vertragspartner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab. Von den gut 1.000 Apothekenleitern sind rund 95 Prozent freiwillige Mitglieder im Verband.

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