Tag der Zahngesundheit – Faktencheck

5 Legenden zur Zahngesundheit und ihr Wahrheitsgehalt

Köln im September 2016. Zahlreiche Mythen rund um die Thematik Zahngesundheit kursieren im Volksmund und werden seit Jahrzehnten von Generation zu Generation weitergegeben. Dies birgt Gefahren, da einige der Überlieferungen nicht der Wahrheit entsprechen und somit die Zahngesundheit ernsthaft gefährden können. Aus diesem Grund lautet das Motto des diesjährigen Tages der Zahngesundheit „Gesund beginnt im Mund – Fakten gegen Mythen“. Im Fokus des am 25. September stattfindenden Aktionstages steht die Überprüfung geläufiger Zahnmythen auf ihren Wahrheitsgehalt. „Viele Menschen leiden an Karies, Parodontitis oder Zahnfleischentzündungen, der sogenannten Gingivitis. Diese Erkrankungen lassen sich in der Regel vermeiden, wenn Patienten einige Grundsätze zur Mundhygiene einhalten. Hierbei hilft die zahnärztliche Aufklärung“, erklärt Dr. med. dent. Thea Lingohr MSc., Zahnärztin und Oralchirurgin aus Köln und Inhaberin der Zahnarztpraxis Dr. Lingohr & Kollegen, und räumt mit den geläufigsten Mythen auf:

  1. Milchzähne benötigen keine umfangreiche Pflege

Das stimmt nicht! Auch wenn es noch immer Eltern gibt, die die frühkindliche Mundhygiene vernachlässigen, weil sie denken, dass die Milchzähne ohnehin ausfallen. Gewissenhafte Zahnpflege und regelmäßige Kontrolluntersuchungen müssen auch bei den Kleinsten im Fokus stehen, da sonst dauerhafte Schäden der bleibenden Zähne drohen. Diese können bereits an Karies erkranken, bevor sie überhaupt durchbrechen. Zudem spielen die Milchzähne eine wichtige Rolle bei der Sprachentwicklung. Aus diesen Gründen sollte das Putzen der Milchzähne bis zum zweiten Lebensjahr einmal täglich mit einer fluoridhaltigen Kinderzahncreme erfolgen. Ab dem zweiten Lebensjahr sollte die Reinigung morgens und abends stattfinden. Für Kinder empfiehlt sich die KAI-Putztechnik. Dabei bezieht sich KAI auf die Putzreihenfolge und steht für Kauflächen, Außenflächen sowie Innenflächen. Zusätzlich sollten regelmäßige Zahnarztbesuche spätestens ab dem ersten Lebensjahr zur Routine gehören.

  1. Schlechte Zähne und Karies sind vererbbar

Falsch! Die Anfälligkeit, an Karies zu erkranken, bekommen Menschen nicht vererbt, da Karies zu den Infektionskrankheiten gehört. Lediglich Zahnfehlstellungen und Gendefekte, die eine Veränderung der Zahnhartsubstanz zur Folge haben, zählen zu den vererbbaren Krankheiten. Auf die Zahngesundheit selbst wirken sich vielmehr Putzverhalten und die Regelmäßigkeit des Zahnarztbesuches aus. Aber Eltern leben ihren Kindern die Einstellung zur Zahnpflege natürlich vor und geben diese an sie weiter. Wenn Eltern ihren Kindern also verdeutlichen, wie wichtig Pflege und Vorsorge für die Zähne sind, erkranken die Sprösslinge später weniger an Karies sowie Zahnfleischentzündungen.

  1. Jede Schwangerschaft kostet einen Zahn

Glücklicherweise stimmt das nicht. Aber es ist richtig, dass der veränderte Hormonhaushalt in der Schwangerschaft Auswirkungen auf die Mundhöhle hat. Die Zusammensetzung des Speichels verändert sich und infolgedessen leiden Schwangere unter einem erhöhten Kariesrisiko. Zudem hat eine Schwangerschaft eine verstärkte Durchblutung des Zahnfleischs zur Folge. Dadurch kann es dort zu einer vermehrten Bakterienansiedlung kommen. Um eine Schwangerschaftsgingivitis möglichst zu vermeiden, sollten werdende Mütter Zahnpflege und regelmäßige Zahnarztbesuche während der Schwangerschaft nicht vernachlässigen. Bleibt eine Schwangerschaftsgingivitis unbehandelt, besteht die Möglichkeit, dass sich aus ihr eine Parodontitis entwickelt, die das Risiko einer Frühgeburt erhöhen kann.

  1. Elektrische Zahnbürsten putzen besser als Handzahnbürsten

Stimmt nur bedingt – entscheidend für das Putzergebnis ist nicht die Art der Zahnbürste, sondern die Putzdauer sowie die Putztechnik. Allerdings helfen elektrische Zahnbürsten dabei, Putzfehler zu vermeiden oder auszubügeln. Häufig drücken Patienten zu stark beim Zähneputzen auf. Dies schädigt Zähne sowie Zahnfleisch. Moderne elektrische Zahnbürsten warnen bei zu starkem Druck. Ein weiterer Fehler besteht darin, die Zähne zu kurz zu putzen. Auch hierbei helfen elektrische Zahnbürsten mit einem akustischen oder optischen Signal. Beim Putzen mit einer Handzahnbürste hingegen gibt es keine Hilfen zur Vermeidung dieser Putzfehler. Dennoch können auch mithilfe von Handzahnbürsten sehr gute Putzergebnisse erzielt werden, allerdings sollten diese abgerundete Kunststoffborsten besitzen, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen.

  1. Ein Biss in den Apfel hilft Karies zu verhindern

Falsch. Es stimmt, dass das Verzehren harter Lebensmittel wie Äpfel und Karotten den oberflächlichen Zahnbelag abreibt – als adäquaten Ersatz für das Zähneputzen eignet sich das Essen eines Apfels dennoch leider nicht. Um Karies vorzubeugen, sollte eine Reinigung der Zahnzwischenräume sowie eine Entfernung festsitzender Zahnbeläge erfolgen. Dies funktioniert nur mithilfe einer Zahnbürste sowie von Zahnseide. Zudem enthalten Äpfel Fruchtsäure, die den pH-Wert des Speichels verändert und infolgedessen den Zahnschmelz angreift. Deshalb nie direkt danach die Zähne putzen.

Weitere Informationen unter www.dr-lingohr.de

Die Praxis Dr. Lingohr & Kollegen wurde 2011 gegründet. Das dreiköpfige Ärzteteam besteht aus hoch qualifizierten Spezialisten auf ihren jeweiligen Tätigkeitsgebieten. Das gesamte Team der Praxis Dr. Lingohr bietet eine umfassende und professionelle Behandlung sowohl in medizinischer als auch in ästhetischer Hinsicht. Inhaberin Dr. med. dent. Thea Lingohr MSc. verfügt über die zertifizierten Tätigkeitsschwerpunkte der Implantologie, Parodontologie und Ästhetischen Zahnheilkunde, den Master of Science (MSc.) in Parodontologie und Implantattherapie, Facharzt für Oralchirurgie und das Curriculum Implantologie. Zudem ist sie Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie (DGOI), der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ) und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). In der Praxis spezialisiert sie sich daher auf die Behandlung der Patienten mit Zahnimplantaten, auf oralchirurgische Eingriffe und die Behandlung von Craniomandibulärer Dysfunktion (CMD). Vor Gründung ihrer eigenen Praxis war Dr. Lingohr bereits in der Privatambulanz am Universitätsklinikum Köln tätig, an dem sie auch ihre Ausbildung zum Facharzt für Oralchirurgie absolvierte. Neben ihrer Tätigkeit in der Praxis schreibt Dr. Lingohr zudem diverse Fachartikel für medizinische Fachzeitschriften, hält regelmäßig Vorträge zu ihren medizinischen Fachgebieten und widmet sich derzeit ihrer zweiten Promotion.