Rösler räumt Fehler ein

FDP-Chef Philipp Rösler hat Fehler in seiner Amtsführung eingeräumt. Heute würde er „das eine oder andere sicher anders machen und manches auch lassen“, sagte er der in Berlin erscheinenden „Welt am Sonntag“ (E-Tag: 29. April 2012). „Es ist wahr, dass wir zu wenig über unsere Erfolge gesprochen haben. Unser, auch mein Fehler war, dass wir das zu spät erkannt haben.“

Rösler bekräftigte: „Ich hätte unsere Erfolge stärker herausstellen müssen.“ Als Beispiel nannte er die Ablehnung gemeinsamer europäischer Staatsanleihen. Nach seiner Amtsübernahme habe er etwas Zeit gebraucht, um mit sich „ins Reine zu kommen“, sagte der Parteichef. Was er sich für die FDP und für sich selbst vorstelle, sei aber „spätestens mit der Weihnachtspause geklärt“ gewesen. „Seitdem verfolge ich sehr konsequent den Weg einer klaren Kontur für meine Partei.“ Rösler betonte: „Die Rückschläge liegen hinter uns. Ich bin davon überzeugt, dass wir den richtigen Kurs gesetzt haben.“ Sein Herz hänge an dieser Partei. Auf die Frage, ob er FDP-Chef bleibe, wenn die Wahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen verloren gehen, sagte er: „Wir kämpfen dafür, dass wir diese Wahlen gewinnen. Wir sind klug beraten, alles daran zu setzen, dass dies gelingt.“ Auf den Vorschlag des schleswig-holsteinischen FDP-Spitzenkandidaten Wolfgang Kubicki, der nordrhein-westfälische FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner könnte Rösler als Bundesvorsitzender nachfolgen, ging der amtierende Parteichef nicht näher ein. Er sagte: „Jeder sieht: Christian Lindner konzentriert sich auf seine Aufgabe in NRW und lässt sich nicht ablenken. Dabei hat er nicht nur meine Unterstützung, auch die der ganzen Partei.“ Seine Kraftquelle sei „zuallererst meine Frau“, erzählte Rösler. „Sie ist auch Ratgeberin in vielen Fragen, auch Motivatorin.“ Es sei gut, dass er mit meiner Frau auch Dinge besprechen könne, die mit Politik zu tun hätten. Über die Angriffe der vergangenen Monate habe er oft mit seiner Frau geredet. „Sie hat mir die richtigen Fragen gestellt: Lohnt sich das alles?“, so Rösler. „Die Antwort ist ein klares Ja. Es geht um die Freiheit.“