iGEM Team der TU Braunschweig überzeugt mit innovativem Projekt und erhält großzügige Spende

Die Bürgerstiftung Braunschweig und die Ecki Wohlgehagen-Stiftung ermöglichen mit ihrer Spende die Teilnahme des iGEM Teams an der Europa-Ausscheidung des Wissenschaftswettbewerbs des MIT.

Das iGEM Team der TU Braunschweig hat vergangene Woche eine großzügige Spende der Bürgerstiftung Braunschweig und der Ecki Wohlgehagen-Stiftung erhalten. Beide Stiftungen setzen sich für die Förderung von Wissenschaft und Forschung in Braunschweig ein. Elf Biotechnologiestudenten vertreten dieses Jahr erstmals die TU Braunschweig beim iGEM Wettbewerb des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston. Studentische Teams aus der ganzen Welt entwickeln dabei kreative Konzepte für interdisziplinäre wissenschaftliche oder gesellschaftliche Probleme. Auch die Braunschweiger Studenten gehen mit einer innovativen Projektidee an den Start:

Bakterien werden immer häufiger für die Herstellung von Industrieprodukten genutzt oder werden bei der Wasseraufbereitung in Kläranlagen oder der Sanierung von verunreinigten Böden eingesetzt. Aufgrund ihres einfachen Stoffwechsels können dabei allerdings hochkomplexe Prozesse selten von einem Bakterium allein durchgeführt werden. Die Braunschweiger Studenten kamen auf die Idee, ein System zu entwickeln, bei dem drei Bakterienstämme so miteinander gekoppelt werden, dass sie symbiotisch voneinander abhängen. Dadurch wird eine gegenseitige Regulierung der Bakterien erreicht – stirbt ein Bakterienstamm sind auch die anderen nicht überlebensfähig. Durch dieses Prinzip der Selbstregulierung einer Bakterienkultur wird ein System ähnlich einem mehrzelligen Organismus geschaffen, bei dem eine komplexe Aufgabe aufgeteilt werden kann. Aufbauend auf diesem selbstregulierenden System sind verschiedene Anwendungen denkbar. So können zum Beispiel Giftstoffe über mehrere Stufen abgebaut werden oder komplexere Synthesewege für Industrieprodukte und Biopharmaka umgesetzt werden.

Damit diese ambitionierte Idee umgesetzt werden kann und die Ergebnisse der Forschung auf der internationalen Bühne präsentiert werden können, unterstützen die beiden Stiftungen sowie der Braunschweiger Hochschulbund die Studenten. „Durch die großzügige Spende ist unsere Teilnahme an der Europa-Ausscheidung im Oktober in Lyon gewährleistet“, freut sich Tobias Unkauf, Doktorand am Institut für Biotechnologie und einer der Betreuer des iGEM Teams. Damit erhält das Team die Chance auf einen der begehrten Plätze im Finale in Boston Ende des Jahres. Auch Prof. Dr. Stefan Dübel, geschäftsführender Leiter des Instituts für Biochemie, Biotechnologie und Bioinformatik, zeigt sich sichtlich erfreut: „Die Teilnahme am iGEM Wettbewerb haben die Studierenden mit viel Enthusiasmus selbst organisiert und ich stelle dem Team gerne meine Laborräume und Forschungsmaterialien für ihre – übrigens sehr kreativen und interessanten – Projekte zur Verfügung“. Seit Kurzem laufen die Projektvorbereitungen in den Laboren des Instituts, denn in den nächsten Wochen werden die Kriterien für die Medaillen veröffentlicht und die Teams können die Gen-Bausteine für ihr Projekt bei den Veranstaltern am MIT bestellen.